… oder wie kamen wir auf den Gedanken zu züchten?

 

 

Alles fing an mit dem Foto einer blue-bicolor-Ragdoll, das wir im Jahre 2002 im Internet gesehen hatten. Dieses Foto war das Anfangsstadium unserer Ragdollsucht und es ging uns einfach nicht mehr aus dem Sinn.
Wir sammelten Informationen, nahmen mit einigen Züchtern Kontakt auf und im August 2004 war es dann endlich soweit: Wir fuhren nach Berlin, um unsere erste Ragdoll abzuholen.

 

Ja, Sie lesen richtig. Wir sind tatsächlich 1350 km gefahren, um ein Liebhabertier zu kaufen. Nein, wir sind nicht verrückt, wir waren damals nur unsterblich verliebt in ein blue-bicolor-Katerchen mit dem Namen Vulkandolls Aragorn und das sind wir noch heute. Für diesen außergewöhnlichen Kater haben wir die lange Fahrt liebend gern zurückgelegt. Im Rückblick betrachtet, nahm von da an auch unser Schicksal als zukünftige Ragdoll-Züchter seinen Lauf.

Im Oktober 2004 fand in Rüsselsheim – direkt vor unserer Haustür - der Internationale Ragdollcongress statt. Ein Ereignis, welches in Deutschland äußerst selten stattfindet. Spontan kamen Aragorns Züchter und wir auf die Idee: Dort werden wir das Bärchen anmelden. Es war ein unglaublich aufregender Tag für uns Menschen ... Aragorn hingegen nahm den herrschen Trubel um ihn herum ganz gelassen.

 

Früher waren wir nur als Besucher auf Katzenausstellungen zu finden, aber das Interesse, aktiv als Aussteller tätig zu werden, wurde wohl mit dieser Ausstellung geweckt.

 

Anfang 2005 kamen wir auf die Idee, uns nach einem geeigneten Katzenverein umzusehen. Auch für Liebhaber kann so eine Mitgliedschaft durchaus von Interesse sein. Man trifft sich regelmäßig mit Züchtern, kann sich stundenlang über Katzen unterhalten und lernt immer noch etwas dazu.

 

Dann reifte der Gedanke, Aragorn eine Gefährtin hinzuzugesellen. Unser Kuschelbärchen brauchte dringend ein Kuschelmädchen, das ihn auch auf die Ausstellungen begleitet. Unsere Hauskatzen waren von seinen Annäherungsversuchen nämlich nicht sehr angetan.

 

Im April 2005 zog dann unsere süße Vanilla bei uns ein und unsere Ragdollsucht wurde noch stärker. Unser Bärchen war glücklich und das Anfangsstadium unserer Sucht war, nebenbei bemerkt, längst überschritten. 

 

Natürlich wurde auch unsere Vanilla als Liebhabertier gekauft, denn der Gedanke an eine eigene Zucht bestand zu keiner Zeit. Aber, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Wer kennt nicht den Satz: Sag niemals nie!

 

Nachdem unser Mädchen mit jedem Tag schöner wurde, nahm langsam aber sicher der Gedanke Gestalt an, doch zu züchten.

 

Die Hinweise verschiedener Richter auf Ausstellungen taten ihr Übriges und bestärkten uns zusätzlich. Als auch Vanillas Züchterin ohne Zögern die Erlaubnis erteilte, waren die Würfel gefallen.

Bevor es aber nun an die erste Verpaarung ging, wollten wir unbedingt unser Wissen vertiefen. Logische Schlussfolgerung: Noch mehr Bücher kamen ins Haus! Wir wurden von wahren Informationsfluten über Genetik und Vererbung, Partnerwahl und Linien, Geburt und Aufzucht förmlich überrollt und führten viele Gespräche mit anderen befreundeten Ragdollzüchtern. An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an Manu, welche uns immer zur Seite gestanden hat. Uns verbindet eine enge Freundschaft, die uns sehr viel bedeutet.

Es gab so viele Pro und Contras zu überdenken, und bis eine endgültige Entscheidung getroffen war, vergingen noch einige Monate. Eine Zucht ist kein Zuckerschlecken. Katzenbabys sind süß, aber es erfordert eine Menge Verantwortung und Zeit, diese süßen Babys aufzuziehen. Auch können unvorhergesehene Komplikationen auftreten, denn nicht immer läuft es wie im Bilderbuch.

 

Im Oktober 2005 zog dann unser zukünftiger Deckkater Little Joe bei uns ein. Leider hatten wir nur einen Wurf mit Joey und seiner auserwählten Partnerin Nessy, welche im November 2006 zu uns kam. Joey entwickelte einen Silberblick und so entschlossen wir uns zur Kastration. Das potente Leben hat ihm auch nie wirklich gut gefallen und so lebt er nun als glücklicher, leicht „übergewichtiger“ Kastrat bei uns. 

Im Laufe der Jahre kamen noch weitere Zuchttiere hinzu und wir haben unseren Entschluss zur Zucht bis heute nicht bereut. Sicher gab es einige Hochs und Tiefs, aber gerade diese Erfahrungen haben unsere Liebe zur Ragdoll nur noch mehr gefestigt.

 

Für uns sind Ragdolls engelsgleiche Geschöpfe mit blauen Augen, die der Himmel geschickt hat. Diese Katzen sind einfach etwas Besonderes und wir könnten nie wieder ohne sie sein. Unsere Freundin Anna gab ihnen den Namen Zauberwesen und beschreibt mit diesem einen Wort perfekt das Wesen einer Ragdoll.

 

Ziel unserer Zucht ist es, gesunde und typvolle Ragdolls mit ihrem unverwechselbaren Wesen zu züchten, das sie zu solch wundervollen und sanften Seelenstreichlern macht. Gesundheitsvorsorge ist deshalb ein wichtiger Bestandteil unserer Zucht. Unsere Ragdolls sind selbstverständlich Leukose und PKD negativ und werden regelmäßig einem Kardiologen zum Schall vorgestellt.

 

Jeden einzelnen unsere Würfe planen wir mit aller Sorgfalt, denn unsere kleinen Herzensdiebe verlassen unser Heim viel zu schnell. Wir genießen die Zeit mit ihnen und geben ihnen so viel Liebe und Zuwendung wie nur möglich, damit sie gut vorbereitet bei ihren neuen Adoptiveltern einziehen.

 

Aber seien Sie gewarnt, wer einmal eine Ragdoll sein Eigen nennt, der kann sich unmöglich dem Zauber einer zweiten oder dritten oder ... entziehen. Viele unserer Sternchenbesitzer können dies bestätigen. Der „Ragdollvirus“ sollte nicht unterschätzt werden. Er ist gleichzusetzen mit einer Droge und wir genießen diesen Rausch jeden Tag aufs Neue.