Ragdolls haben ihren Ursprung in Kalifornien. Der Name Ragdoll wurde von der amerikanischen Katzenzüchterin Ann Baker erfunden, die in den 60er Jahren mit der Verpaarung einer Katze im Angoratyp und eines Birmakaters den Grundstein für die Ragdollzucht legte. Josephine, die Mutter des ersten Ragdollwurfes, hatte einige Zeit vor ihrer Trächtigkeit einen schweren Unfall. Ann Baker berichtete damals, Josephine lasse sich beim Hochnehmen hängen wie eine Lumpenpuppe. Mit dieser Behauptung prägte sie den Namen Ragdoll. Es gibt viele Geschichten um Ann Baker. Sie muss eine Frau mit blühender Fantasie gewesen sein und die Ragdoll ist wohl die einzige Katze, die als Rasse zum Patent angemeldet wurde. Durch einen Engländer gelangten 1981 die ersten Ragdolls nach Europa. Die attraktiven Vierbeiner eroberten im Sturm die Herzen der Briten und erfreuten sich innerhalb kürzester Zeit großer Beliebtheit. Nur 2 Jahre später erfolgte der erste britische Export nach Deutschland.
Wesen der Ragdoll
Die Beziehung zu ihrem Menschen ist eines der schönsten Merkmale einer Ragdoll. Sie begleitet einen immer und überall hin. Nichts, aber auch gar nichts wird ohne ihre Begleitung erledigt. Verlassen wir das Haus, so werden wir von vorwurfsvollen Blicken verfolgt. Eine stürmische Begrüßung folgt sofort, sowie wir wieder zu Hause sind und wir werden genauestens unter die Lupe genommen. Es könnte ja sein, dass wir ihnen etwas mitgebracht haben. Eine neue Spielzeugmaus, auch wenn schon 10 andere im Haus verteilt sind, ist für die nächsten 30 Minuten das Objekt der Begierde.
Ragdolls sind intelligente Katzen, die sehr schnell lernen und alles genau beobachten. Jungtiere lernen sehr schnell von den Großen und müssen natürlich alles nachmachen. Da auch die Erwachsenen Unfug im Kopf haben, kann es manchmal sehr turbulent zu Hause zugehen. Auch lieben sie es, Spielmäuse zu apportieren. Das kann schon mal bis zu einer Stunde dauern, bis die Spielleidenschaft erloschen ist.
Was unsere Ragdolls überhaupt nicht mögen: Alleine sein! Dies bedeutet für Berufstätige, die den ganzen Tag nicht zu Hause sind, mindestens noch eine zweite Katze anschaffen, am besten natürlich eine zweite Ragdoll, oder eine dritte, oder eine vierte ;-) Die Ragdoll ist eine sehr gesellige Katze und genießt die Anwesenheit eines Artgenossen.
Ragdolls sind überaus freundliche Katzen, die zu jedermann sehr schnell Vertrauen fassen. Aus diesem Grunde sollte man eine Ragdoll nicht als Freigängerkatze halten. Die Gefahr, dass Ihre Katze nicht mehr nach Hause kommt, ist viel zu groß. In einem Freigehege oder abgesicherten Garten wird sich Ihre Ragdoll sehr wohl fühlen. Genau wie andere Katzen genießen sie ihre Kinoveranstaltung an der frischen Luft.
Durch ihre sanfte Art sind Ragdolls sehr sozial und verträglich. Nach kurzer Eingewöhnungszeit kommen sie auch mit anderen Haustieren bestens zurecht.
Wir könnten hier noch Ewigkeiten weiter schreiben, aber im Endeffekt wissen wir, eine Ragdoll kann man nicht beschreiben. Eine Ragdoll muss man einfach live erleben. Aber denken Sie vor einem Besuch daran, innerhalb von wenigen Minuten kann der Suchtfaktor bereits anfangen zu wirken. Einmal infiziert werden auch Sie sagen: Einmal Ragdoll – immer Ragdoll.
Zeichnungsvarianten
Die Bicolour ist die Ragdollvariante mit dem größten Weißanteil. Ihr Hauptmerkmal ist das umgekehrte "V" im Gesicht. Es darf in seiner Größe variieren, sollte aber höchstens bis zum äußeren Augenrand reichen. Perfekt ist es, wenn es in seiner Form harmonisch und gleichmäßig ist. Alle vier Beine und der Bauch sind weiß. Die Farbe auf dem Rücken ist heller als die Pointfarbe und im Idealfall gleichmäßig durchgefärbt. Es sind aber auch weiße Flecken auf der Rückendecke erlaubt. Diese werden nicht als Fehler angesehen und toleriert. Das Näschen und die Fußballen sind rosa. |
|
|
Die Mitted ist die Ragdollvariante mit dem zweitgrößten Weißanteil. Die Mitted trägt an den Vorderbeinen weiße Handschuhe und an den Hinterbeinen weiße Stiefel. Die Stiefel sollten bis zur Ferse und höchstens bis zur Mitte des Oberschenkels reichen. Ein absolutes Muss bei einer Mitted ist das weiße Kinn. Vom Kinn aus verläuft ein weißes Lätzchen und von dort ein weißer Streifen über den Bauch bis zum unteren Schwanzansatz. Dieser Bauchstreifen darf beliebig breit, aber nicht unterbrochen sein. Die Körperfarbe sollte etwas heller als die Points sein. Die Fußballen sind rosa. Gelegentlich können die Fußballen an den Vorderpfoten auch farbig sein. Das ist abhängig von der Größe und Form der Handschuhe. Der Nasenspiegel muss dieselbe Farbe, wie die Points haben. Kleine Blessen auf dem Nasenrücken sind erlaubt und sehen entzückend aus. |
|
|
Die Colourpoint ist die Ragdollvariante ohne Weißanteil. Die Maske, die Ohren, die Pfoten, die Beine und der Schwanz sind pointfarben. Die Pointfarbe ist dunkler als die Körperfarbe. Brust und Lätzchen sind heller als die Körperfarbe. Der Nasenspiegel und die Fußballen sind analog zur Pointfarbe. |
|
|
Die Farbentwicklung einer Ragdoll dauert lange. Die Babys kommen weiß zur Welt und nach den ersten Lebenstagen zeigen sich die ersten Points. Als Spätentwickler sind diese bezaubernden Katzen erst mit 3 - 4 Jahren voll entwickelt und dann wird eine Ragdoll in voller Schönheit erstrahlen.
Ragdolls sind also etwas für geduldige Menschen, die sich in den ersten Jahren an einer ständigen Entwicklung ihrer Katze erfreuen.
|
Gesamteindruck: |
Die Ragdoll ist eine massive, große Katze mit mittlerem Knochenbau und muskulösem Körper. Kater sind deutlich größer als Kätzinnen und können ein Gewicht bis zu 9 kg erreichen. Eine Katze wiegt in der Regel zwischen 4 - 5 kg. |
Kopf: |
Mittlere Größe, breite modifizierte Keilform mit einer flach erscheinenden Stelle zwischen den Ohren. Die Nase ist mittellang und sollte einen leichten Bogen im oberen Drittel aufweisen. Wangen gut ausgebildet, die sich zu einer gerundeten, gut entwickelten Schnauze mit gut entwickeltem Kinn verjüngen. Die Ohren haben eine mittlere Größe mit breitem Ansatz und gerundeten Spitzen und sind leicht nach vorn geneigt. |
Augen: |
Groß und oval, der äußere Augenrand sollte eine Linie mit dem Ohransatz bilden. Die Augenfarbe ist blau, je intensiver, desto besser. |
Körper: |
Langer Körper, mittlerer Knochenbau. Brust breit und gut ausgebildet. Muskulös und schwerer in der Hinterhand. Kurzer und kräftiger Hals. Mittellange Beine, hinten höher als vorne. Dadurch erscheint die Rückenlinie etwas nach vorne geneigt. Große Pfoten, rund und kompakt, mit Haarbüscheln zwischen den Zehen |
Schwanz: |
Lang, mittelstark am Ansatz, verjüngt sich etwas zum Schwanzende hin. Gut behaart und buschig. |
Fell: |
Mittlere Länge, dichte, weiche und seidige Textur. Liegt am Körper an und bricht sich in der Bewegung. Das Fell ist am Hals am längsten und umrahmt den äußeren Gesichtsrand, wodurch sich das Aussehen eines großen Kragens oder Lätzchens ergibt. Im Gesicht ist das Fell kurz und wird ab Kopfende über die Schultern zum Rücken hin länger. An den Seiten und am Bauch ist es mittellang bis lang. An den Vorderbeinen kurz bis mittellang. |